Das Null-Max-Prinzip im Geschäftsleben und in der Politik
Der Effizienztrieb schlägt gerade im Geschäftsleben und in der Politik voll durch. Mit null eigenem Einsatz ein Maximum an Nutzen zu erreichen, spielt immer eine große Rolle: Andere als Sklaven für sich arbeiten zu lassen, gestattet es, mit null Einsatz eigener Ressourcen einen hohen eigenen Nutzen zu erzielen. Die als Kulturdenkmäler gefeierten Schlösser, Burgen und Klöster sind oft im Frondienst auf dem Rücken und dem Leiden entrechteter Menschen entstanden. In die USA wurden bis 1865 mit Gewalt Schwarze zur Arbeit eingeschleppt, die auf den Baumwollplantagen oft sehr christlicher Farmer ohne eigene Rechte arbeiten mußten, um den Reichtum der Massa zu vermehren. Das war sehr gut mit dem christlichen Weltbild vereinbar, denn die Realität gestalten wir so, wie sie uns nutzt. Im christlichen Deutschland wurde erst zwischen 1770 und 1830 die Leibeigenschaft in den einzelnen Ländern abgeschafft, 1861 in Russland. Doch gibt es nach wie vor Formen offener und verdeckter Sklaverei.
Allgemein sorgt der Effizienztrieb dafür, dass in der Dritten Welt Kinderarbeit an der Tagesordnung ist. Der neue Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über Kinderarbeit konstatiert, dass die Zahl der arbeitenden Kinder weltweit, zwischen 2004 und 2008, um 3% von 222 auf 215 Millionen gesunken ist. In Indien und Bangladesch werden Frauen in der Textilherstellung in 8-12 Stundenschichten ausgebeutet. Sie müssen sich für drei Jahre Arbeit verpflichten, um dann das Geld ausgezahlt zu bekommen, das sie als Brautpreis benötigen, damit sie geheiratet werden.
Das weltweit ausbeuterische Sexgeschäft gehört ebenfalls in diese Kategorie. Aus den ehemaligen Ostblockstaaten, aus Thailand, Lateinamerika und Schwarzafrika werden Mädchen nach Europa in die "Sexbranche" geholt. Mädchenhändler oder Zuhälter können so praktisch ohne eigenen Aufwand ein Leben in Saus und Praus führen. Sie wissen genau, dass sie die Frauen über kurz oder lang psychisch und seelisch kaputt machen. Das spielt in ihren Überlegungen zu ihrer persönlichen Nutzenmaximierung keine Rolle. Der Effizienztrieb sorgt dafür, dass selbsteffizientes Verhalten ohne schlechtes Gewissen angesagt ist.
Die Parteienfinanzierung ist kaum erarbeitet. Da die Politiker nicht in der Lage sind, ihre Parteien für die Menschen attraktiv zu machen, wird halt das Überleben der Parteien durch selbst genehmigte Zahlungen aus Steuermitteln gesichert. Selbsteffizientes Verhalten ist angesagt!
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