<Entscheidung über eigene Aktivität und Inaktivität

Wann Motivation zum Handeln führt

Entscheidung über eigene Aktivität und Inaktivität

Unsere Motivation möchte umso stärker verhaltenswirksam werden, je größer der im Augenblick als erreichbar eingeschätzte Nutzen ist (vergl. z. B. Fishbein & Ajzen 1975, Atkinson & Heritage 1984). Dabei können vor dem Hintergrund unserer momentanen Bedürfnisstruktur auch sehr komplexe Nutzenbündel entstehen, da aus bestimmten konkreten, aber auch vermuteten Umweltzuständen gleichzeitig mehrere Bedürfnisse befriedigt werden können. Gleichzeitig können sich aber auch, wenn mehrere Bedürfnisse ins Defizit versetzt werden, Schadbündel ergeben. Diese lösen diametral entgegengesetzte Antriebskräfte aus, um Bedürfnisdefizite abzuwehren.

Als Motivationsstärke wollen wir die Heftigkeit des Dranges verstehen, aktiv zu werden (vergl. Fishbein & Ajzen 1980). Bedürfnisbefriedigung kann im Extremfall als mächtiger, fast unendlich heftiger Nutzen mit überwältigendem Glücksgefühl locken. Ein Bedürfnisdefizit kann aber auch als fast unendlicher Schaden drohen, der im Extremfall mit dem Verlust des Lebens enden könnte. Die Differenz zwischen Nutzen und Schaden entscheidet dann letztlich, ob, in welche Richtung und in welcher Stärke eine Motivation als Drang zum Handeln entsteht.

Um Nutzen und Schaden und den zur Realisierung des Nutzes oder Abwehr des Schadens erforderlichen Aufwand zu messen, benötigen wir ein einheitliches Maß. Das soll für uns das Energieäquivalent sein. Mit dieser Maßeinheit können wir den Energieeinsatz gegen die Bedürfnisbefriedigung oder den Nutzen aus Abwehr eines Bedürfnisdefizits gegeneinander aufrechnen.

Weshalb Energieäquivalent, wofür steht dieser Ausdruck?
Wenn wir aktiv werden, müssen wir uns, ob wir wollen oder nicht, aus dem Energiesparmodus, dem Zustand der körperlichen und geistigen Ruhe, lösen und in den Aktivmodus schalten. Aktivmodus bedeutet, dass wir - je nach Anstrengung - eine Menge x mehr an Energie verbrauchen, als zum Leben im Energiesparmodus erforderlich wäre. Für diesen zusätzlichen Energieeinsatz erwarten wir einen zusätzlichen Nutzen oder die Abwehr eines Schadens, wobei beides dem erforderlichen Energieeinsatz mindestens entsprechen muss.

Die einfachen Beziehungen lauten:
1 Nutzeneinheit / 1 Defiziteinheit = 1 Energieäquivalent (EÄ),
1 Einheit Aufwand ist ebenfalls 1 Energieäquivalent (EÄ).

So können Nutzen, Abwehr eines Schadens und Aufwand verglichen werden.

Ein einfaches Beispiel soll uns zeigen, wie sich die Nutzen-Schaden-Rechnung zu einem bestimmten Zeitpunkt als Saldo unterschiedlicher Strebungen aus einer momentan bestehenden Bedürfnisstruktur auswirkt und eine Tendenz zum Handeln schafft.

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