Das Bedürfnis, selbstbestimmt zu leben
Im Geltungstrieb ist das Streben nach Selbstverwirklichung ohne soziale Verantwortung angelegt; die Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse geht immer vor. So ist auch uneingeschränkte Freiheit wesentlicher Teil unseres Lebensglücks! Ich, als wichtigste Person, will machen, was ich will, wann ich will und wo ich will, egal was andere davon halten. Und wenn andere Menschen unsere Freiheit einschränken wollen, fühlen wir uns ungerecht behandelt und wehren uns vehement (vergl. Brehm 1966).
Gerade bei Kindern, die von Erziehung wenig beeinflusst sind, sind die Auswirkungen des Naturprogramms besonders deutlich zu sehen. Sie schreien und toben herum, wann immer und wo immer es ihnen passt, da sie nur ein Gefühl für eigene Bedürfnisbefriedigung haben. Egal ob in der Schule, im Bus, auf der Straße, diszipliniertes Verhalten im Sinne von Rücksichtnahme auf andere ist ihnen völlig fremd. Und wenn Eltern dieses Freiheitsstreben nicht von klein auf in geordnete Bahnen lenken, können Kinder zu einer starken Belastung für ihre Umwelt werden.
Aber auch wir Erwachsene haben so unsere Verhaltensmuster: Mir ist nach Rauchen, also rauche ich jetzt! Alle anderen um mich herum haben das gefälligst auszuhalten! Uns ist nach Grillgrölen auf dem Balkon bis tief in die Nacht, nach Party ohne Ende in Wohnzimmer und Garten - alle Nachbarn haben das, was sie um den Nachtschlaf bringt, geduldig auszuhalten. Wir lassen uns das Singen nicht verbieten!
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