Primäre Motivation - von Lust und Unlust gesteuerte Motivation
Primäre Motivation ist eine lust- oder unlustinduzierte Motivation. Verhaltenswirksam ist im positiven Sinn die Aussicht auf Lustgewinn oder auf das Gefühl, glücklich zu sein (Jevons 1924, Csikszentmihalyi 1998). Der Lustgewinn, und damit die Bedürfnisbefriedigung, liegt in dem Tun an sich. Daher tut man das, was man tut, gerne. Die Bedürfnisbefriedigung kann bei der primären Motivation lange anhalten, bis man z. B. durch die lustbereitende Tätigkeit müde geworden ist.
Es gibt jedoch auch eine negative Seite der primären Motivation. Aus negativer primärer Motivation resultiert nämlich auch ein Streben danach, alle Tätigkeiten sein zu lassen, oder sich aktiv gegen Tätigkeiten zu wehren, die Unlust auslösen. Auf solche Tätigkeiten hat man einfach keine Lust, da sie entweder keine Bedürfnisbefriedigung auslösen (siehe Jevons 1924) oder sogar ein Bedürfnisdefizit verursachen.
Primäre Motivation ist die erste, die natürlichste und stärkste Art der Motivation. Bereits der Säugling verspürt Lust und Unlust und auch größere Kinder, junge Erwachsene orientieren sich ganz überwiegend an Lust und Unlust. Das Internet ist voll mit Yolo-Ermunterungen (You only live once). Genieße heute, und denke später an die Folgen, wenn überhaupt.
Primäre Motivation erlaubt Lustgewinn aus sehr vielen Tätigkeiten. Sex bereitet Lustgewinn, gutes Essen verschafft Lustgewinn, einen schönen Sonnenaufgang zu erleben kann Lustgewinn bedeuten, Arbeit kann Lustgewinn mit sich bringen, einen Abend zu verbringen mit Musik, Tanz und guter Unterhaltung kann einen hohen Lustgewinn bedeuten.
Wir können Lustgewinn aber auch aus für andere destruktiven Tätigkeiten erfahren. Sicher kennen Sie Menschen, denen es einfach Spaß macht, andere Menschen zu foppen, zu verarschen, auf den Arm zu nehmen. Das kann sich dann zu Mobbing aus Lust am Quälen anderer steigern. Schließlich sind auch Vandalismus, Tier- oder Menschenquälereien für manche Menschen Quellen des Lustgewinns.
Primäre Motivation kann jedoch als Strebung nach Lust so stark werden, dass sie in Sucht entartet. Von Rauschgiftsucht über Spielsucht bis hin zur Sexsucht sind viele Süchte bekannt, die auf lange Sicht dem Süchtigen schaden oder ihn, wie bei Rauschgift-, Alkohol- und Nikotinsucht nachgewiesen, sogar töten können.
Doch primäre Motivation ist nicht die einzigen Antriebskraft in uns Menschen. Lesen Sie mehr über die Sekundäre Motivation