Strategien zur Erhaltung des Selbstwertes

Programme zur Korrektur der Realität

„Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf." (Hans-Christian Morgenstern).

Und nicht sein darf, dass Geltungstrieb und Selbstwert leiden. Um den Selbstwert nach eigenen Fehlern zu schützen oder aufzupolieren, sind unter anderem die folgenden vier Strategien sehr nützlich (siehe auch Heckhausen 1989, Ross & Fletcher 1985, Whitley & Frieze 1985, Zuckerman 1979):

Strategie 1: Folgen der Fehler kleinreden
"Bei Würdigung aller Umstände ist das gar nicht so schlimm.."!

Strategie 2: Von den Fakten ablenken
"Sie selbst hatten vor drei Jahren diese Geschichte mit Meier! Das war, im Vergleich zu dieser Sache, eine wirklich schlimme Panne!"

Strategie 3: In Selbstmitleid baden
"Ich bin das Opfer eines Kesseltreibens!"

Es ist halt so: "Der Tor hat kein Gefallen an der Einsicht, wohl aber am Enthüllen seiner Denkart." Buch der Sprüche (Salomon) 18.2

Die übelste aller Strategien ist die Strategie 4: Opfer zu Tätern machen
Zur Vermeidung von Misserfolg stellen wir auch mal die Realität total auf den Kopf! (vergl. Festinger1957, Stahlberg, Osnabrügge & Frey 1985, Kruglanski, Baldwin & Towson, 1985, Heckhausen 1989)

Immer dann, wenn wir selber unfähig sind, bestimmte Situationen kooperativ zu meistern, drängen sich eigene asoziale Verhaltensweisen ohne jede Rücksicht auf andere in den Vordergrund. Damit uns kein Misserfolg erwächst und um die daraus entstehenden eigene Bedürfnisdefizite zu vermeiden, nehmen wir in Kauf, dass bei anderen Menschen durch unser Verhalten Bedürfnisdefizite entstehen. Die Schutzprogramme unseres Geltungstriebes können die Realität so nachhaltig selbstwertdienlich verdrehen, dass das eigene Fehlverhalten durch Verhaltensweisen oder Eigenschaften des anderen als gerechtfertigt oder sogar als notwendig dargestellt wird. So haben wir selber kein Misserfolgserlebnis. Uns bleibt ein "reines Gewissen", denn der andere ist "schuld" an unserem Verhalten und damit an seinem Bedürfnisdefizit!

Ein Kollege wird verulkt. Die anderen haben dabei ihren Spaß. Er ärgert sich jedoch, da er sich ohne Achtung und Respekt behandelt fühlt. Ohne jeden Anflug von Selbstzweifel beschuldigen wir ihn: "Du verstehst aber auch gar keinen Spaß. Damit hast du uns den Spaß verdorben!" Die Täter sind nun selbst beleidigt!

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