Das Null-Max-Prinzip
Das Null-Max-Prinzip bedeutet, ohne eigenen Energieeinsatz einen maximalen Nutzen genießen oder ein Ziel erreichen.
Die vom Effizienztrieb ausgelöste Motivation, mit der eigenen Energie effizient umzugehen, ist notwendige Voraussetzung um langfristig zu überleben. Wir lassen gerne andere für uns arbeiten, denn das erspart uns den eigenen Energieeinsatz. Bedürfnisbefriedigung oder Abwehr eines Bedürfnisdefizits ohne eigenen Aufwand zu erreichen, ist das Beste, was uns passieren kann. Für uns Menschen gilt, was auch im Tierreich gilt: Grundsätzlich gehört die Beute nicht dem, der sie beschafft, sondern dem, der sie verzehrt. Seit dem Altertum bis zum heutigen Tag ist Sklavenhaltung die lukrativste Art, selber gut zu überleben, ohne Rücksicht darauf, wie es den Sklaven geht.
Denn Gerechtigkeit und Gleichheit gelten nur unter dem Aspekt, wie andere mit uns umgehen, nicht unter dem Aspekt, wie wir mit anderen umgehen. Alle reden bezüglich des Wohlstands von Verteilungsgerechtigkeit. Von Erarbeitungsgerechtigkeit redet niemand. Allzuviele verharren allzugerne im Energiesparmodus.
Niemals wird darum gestritten, wer wie viel an Leistung erbringen oder an Geld herbeischaffen darf. Es wird immer nur darum gestritten, wem wie viel von dem, was andere erarbeitet haben, denjenigen gegeben wird, die wenig oder nicht arbeiten. Denn wenn Beute schon mal vorhanden ist, wollen auch diejenigen an ihr teilhaben, die mit der Beschaffung nichts zu tun hatten. Basta! Keine Kosten, kein Aufwand, nur Nutzen! Das ist unsere Art der Umsetzung des Gerechtigkeits- und Gleichheitsprinzips! Wenn andere meine Wünsche erfüllen, ist das gerecht, denn meine Forderungen können nicht ungerecht sein. Sozialleistungen werden daher auch mal durch Betrug erschlichen, ohne dass das im entferntesten ein schlechtes Gewissen auslöst. Es ist gerecht, sich das zu holen, was man freiwillig nicht bekommt.
Das ALG II, ein Geschenk der Steuerzahler an Nichtarbeitende, kann nie hoch genug sein. Für sich selbst wird ein sehr subjektiver hoher Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben definiert, der von denen, die arbeiten, gefälligst zu erfüllen ist. Diese Denkhaltung wird gern gestützt von Menschen, die selbst durch öffentliche Gelder allimentiert sind und nicht in der Pflicht stehen, Wertschöpfung zu erarbeiten.
Gerade bei Kindern, die, wenig von Sozialisation belastet, eher nach dem "Laissez-faire"-Prinzip aufwachsen, bleibt das Null-Max-Prinzip aus dem Naturprogramm ziemlich unangetastet: Kinder lassen sich von Haus aus bedienen. Sie verharren liebend gerne im Energiesparmodus, fordern dafür Kleidung und Nahrung nach ihrer Wahl, denn die Eltern haben grundsätzlich zu funktionieren, ohne dass Kinder dafür eine Gegenleistung zu erbringen haben. Kinder haben eigentlich nur Rechte. Pflichten haben die Eltern. Das eigene Zimmer bleibt unaufgeräumt, die Schuhe ungeputzt und der schicke neue Pulli ungewaschen. Mutter wird sich schon drum kümmern.
„Schatz, leere doch mal den Aschenbecher aus. Und wenn du schon aufstehst, bring mir doch gerade ein Bier mit." Auch Sätze wie: "Wo warst du, als ich dich brauchte?", "Ich fühle mich von dir im Stich gelassen!" zeigen, dass andere für uns verfügbar zu sein haben, wenn uns danach ist. Es ist so praktisch selber im Energiesparmodus zu verharren und andere im Aktivmodus zu halten.
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