Physiologisch ausgelöste Gefühle
Physiologisch ausgelöste Gefühle haben einen sehr rationalen Signalcharakter bezüglich des momentan konkreten Zustandes unseres Körpers. Sie sind Indikatoren von Stoffwechselvorgängen und zeigen an, inwieweit Lebenstrieb und Sexualtrieb unbefriedigt oder befriedigt sind, ein Bedürfnisdefizit vorliegt, oder ob Bedürfnisbefreidigung eingetreten ist.
Als Reaktion machen sie sich Gefühle stark bemerkbar, dass ihre Signale, egal, was wir gerade tun, nicht unbemerkt bleiben können. Sie signalisieren dabei so starken Handlungsbedarf, dass sie uns praktisch „zwingen" wollen, durch geeignete "systemerhaltende Maßnahmen" die Ansprüche des Körpers zu befriedigen.
Wenn wir zum Beispiel unterzuckert sind, ist unsere Energieversorgung unzureichend. Der Körper spürt das Bedürfnisdefizit und löst das Gefühl "Hunger" aus, was wiederum eine starke Motivation erzeugt, Nahrung zu besorgen und etwas zu essen.
Die psychologisch begründeten Gefühle / Emotionen sind ebenfalls grundsätzlich rationaler Natur. Sie speisen sich jedoch nicht, wie die physiologischen Bedürfnisse, aus eindeutigen internen Parametern der Körperfunktionen, sondern sie ergeben sich aus der (subjektiv individuellen) Einordnung und Beurteilung der (subjektiv) vermuteten oder bereits eingetretenen Auswirkung eines externen Umweltzustandes auf unsere Bedürfnisstruktur.
Subjektiv vermutete / erlebte Bedürfnisbefriedigung löst positiv empfundene Gefühle aus - Glücksgefühl, Freude und Sympathie -, während ein als Bedürfnisdefizit bewerteter Umweltzustand als negatives Gefühl angezeigt wird. Gleichzeitig wollen auch diese psychologisch begründeten Gefühle reflexartig unser Verhalten steuern (Dawkins 1989), wobei es jedoch unterschiedliche Verhaltensmuster gibt, die davon abhängen, ob in uns ein Gefühl der Dominanz oder der Unterlegenheit erzeugt wird. Der Zusammenhang zwischen Umweltzustand, ausgelöstem Gefühl und Drang zur Aktivität zeigt sich beispielsweise so:
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